BUCHREZENSIONEN. FILMKRITIKEN. ZITATESAMMLUNGEN.

24. März 2016

BUCHTIPP || DAS WARUM UND DIE FOLGEN - GERMANWINGS 4U9525

Heute vor genau einem Jahr starben 150 Menschen. Copilot Andreas Lubitz hatte scheinbar Probleme und hatte Angst davor, alleine zu sterben. Also nahm er sie alle mit in den Tod. Es ist die traurige Wahrheit, die uns am heutigen Tag schweigen lässt. Auf dem Germanwings-Flug 9525 von Barcelona nach Düsseldorf mussten 150  Menschen sterben. Wie konnte es dazu kommen?

Schon letztes Jahr, kaum dass die Nachrichten mich erreicht hatten, war ich unfassbar traurig und die Frage nach dem WARUM geisterte mir im Kopf herum. WIE war es dem Copiloten möglich, sein Unternehmen zu schaffen. WIESO kam der Pilot nicht zurück ins Cockpit. WESHALB gab es keine Möglichkeit, den Aufprall zu verhindern. Ich wollte Antworten auf meine Fragen. Den Opfern wurde gedacht, alle beteten für ihre Familien und dafür, dass sie neue Kraft finden mögen. Doch wer beantwortet den Unbeteiligten ihre Fragen?

Ich habe ein Buch gefunden, das es geschafft hat, meine Fragen zu beantworten.
Danke an den Paramon-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. 


13,80 Euro kostet es, die Fragen, die sich wegen des Flugunglücks im März 2015 in einem anstauen, zu beantoworten. Ein Buch, das mich ruhiger gemacht hat, mich das Unglück verstehen, wenn auch nicht begreifen lässt. Erwartet bitte keine normale Rezension zu dem Buch, denn das ist wirklich nicht möglich. Vielmehr möchte ich euch das Buch ans Herz legen, wenn ihr auch in Zukunft halbwegs beruhigt fliegen wollt.
"Ich bin Kapitän eines Jumbojets. Einer BOEING 747-400. Ich bin verantwortlich für bis zu 500 Passagiere. Teilweise bis zu 15 Stunden und mehr. So lange kann ein Jumbo-Jet in der Luft bleiben."
Presse und Fernsehen informieren täglich. Doch geben wir uns mit den Antworten zufrieden? Helfen Sie beim Bewältigen des Unvorstellbaren?
Was wir wissen, ist, dass ein Experte, ein Insider, ein erfahrener Flugkapitän und Unfallermittler dabei helfen kann, mit der Situation besser fertig zu werden. Von Beginn an nimmt der Autor Ralph Eckhardt, Flugkapitän und Flugunfallermittler, den Leser mit ins Cockpit. Lässt erkennen, wie es zu einem solch schrecklichen Ereignis kommen konnte. Er erklärt in verständlicher Weise normale Abläufe und Zusammenhänge eines Passagierfluges. Beschreibt Systeme und Maßnahmen, die höchste Sicherheit bei jedem Flug garantieren. Er nimmt aber auch Stellung zu den Darstellungen und Behauptungen der Medien. Sagt, was eine 2-Personen-Regel oder verschärfte psychologische Piloten-Untersuchungen wirklich bedeuten.
Dieses Buch ist einzigartig. Brisant und hochaktuell zugleich. Und es hilft uns allen. Niemand anders beschäftigt sich so umfangreich und ganzheitlich mit dem Unglück in 38.000 Fuß. Es geht konsequent um Aufklärung und Hoffnung. Denn die Luftfahrt ist und bleibt die sicherste Art der Fortbewegung.
"Fast 3/4 der Piloten sind der Meinung, solange die Kommunikation zwischen Kapitän und Co-Pilot klappt, wird auch nichts passieren!"
Es sind Sätze wie diese, die uns verunsichern. Was passiert, wenn die Kommunikation zwischen Kapitän und Co-Pilot nicht funktioniert? Bedeutet dass dann, dass das Flugzeug abstürzt? Nein. Palph Eckhardt beweist mit seinem Buch sehr viel Kompetenz und Wissen, hilft uns, wieder Vertrauen zur Luftfahrt zu fassen. 
"Jeder kennt sie: Die Cockpit-Tür. Die wenigsten jedoch von innen. Der Cockpit-Seite. Wie sieht sie also von dort aus? Was ist es für ein Gefühl, wenn sich die Cockpit-Tür hinter einem verschließt? Und warum gibt es diese scheinbar unüberwindbare Barrikade zwischen Passagier und Pilot überhaupt?"
Habt ihr schonmal ein Cockpit von innen gesehen? Ich schon. Ich war damals vielleicht zwei und wurde von einer Stewardess eingeladen, "Hallo" zu den Piloten zu sagen. Ich durfte ins Cockpit, auf dem Schoß des Co-Piloten sitzen und die vielen Knöpfe anschauen.  Als Kind war ich natürlich unfassbar beeindruckt. Ich glaube, dass so eine Aktion heute nicht mehr machbar wäre. Zu viele Gefahren, zu viele Szenarien sind vorstellbar, in denen Attentäter das Cockpit übernehmen könnten. 
"Gibt man den vier- bis sechsstelligen Notfall-Code an der Cockpit-Tür ein, so klingelt es zwar im Cockpit, doch auch wenn der Pilot die Tür dann nicht manuell entriegelt, entriegelt sie sich nach 30 Sekunden für einen Zeitraum von gut 10 Sekunden von ganz allein. Bei einer vermeindlichen Bedrohungslage kann ein Pilot im Cockpit die Tür blockieren, selbst wenn außen der konkrete Notfall-Code eingegeben wurde."
Das ist wahrscheinlich, wie Andreas L. Es gemacht hat. Er war allein im Cockpit, hatte dem Kapitän etwas ins Getränk gemischt, sodass dieser die Toilette aufsuchen musste. Wahrscheinlich verriegelte er die Cockpit-Tür und ließ dann niemanden mehr herein. Der "perfekte Plan".
"Ich möchte Ihnen Gewissheit verschaffen, dass Sie sich damals wie heute sicher und gut aufgehoben fühlen können."
Andreas L. war fast ein Jahr Flugbegleiter. Pendelte häufig zwischen Montabaur und Düsseldorf. War psychisch krank, suizidgefährdet. Der von ihm gesteuerte Airbus zerschellte am 24. März um 10: 41 Uhr mit einer Geschwindigkeit von 700 km/h in den französischen Seealpen an einem Bergmassiv. Jede Hilfe kam zu spät. Alle Insassen wurden bei dem Aufprall getötet.

Hätte jemand Interesse daran, dass ich das Buch als Wanderbuch auch den Weg schicke?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen